Ist ein TENS Gerät gefährlich?
Das Risiko für etwaige Komplikationen bei der Anwendung von TENS Geräten ist äußerst gering. Allerdings gibt es Kontraindikationen für die Anwendungen, bzw. Situationen, bei denen Sie vorab die Behandlung mittels Strom mit Ihrem behandelten Arzt besprechen sollten. Haben Sie beispielsweise einen Herzschrittmacher oder Herzrhythmusstörungen ist eine Anwendung von Strombehandlungen im Brustkorbbereich kontraindiziert. Bei Schwangerschaft oder Epilepsie ist eine sichere Anwendung von TENS ebenfalls noch nicht erwiesen. Bevor Sie mit der Behandlung beginnen und noch Zweifel hegen, sollten Sie also auf jeden Fall einen Arzt oder Physiotherapeuten für ein ausführliches Beratungsgespräch in Bezug auf Ihre persönliche Krankengeschichte aufsuchen.
Hat ein TENS Gerät Nebenwirkungen?
Nebenwirkungen bei der Behandlung mit solchen Geräten sind sehr selten. Bei zu häufiger Anwendung kann es zu einem Überstimulationssyndrom kommen, was eventuell eine Schmerzverstärkung anstatt eine Linderung nach sich zieht. In einem solchen Fall sollten Sie eine längere Pause von der Reizstrom-Behandlung machen. Allergische Reaktionen aufgrund des Elektrodenmaterials sind heutzutage quasi nicht mehr vorhanden, aufgrund hervorragender Produktentwicklung.
Was ist der Unterschied zwischen TENS und EMS?
TENS steht für Transkutane Elektrische Nervenstimulation und EMS für Elektrische Muskelstimulation. Bei beiden Stimulationsarten handelt es sich um Reizstrom, wobei EMS speziell für das Muskeltraining gedacht ist und TENS für die Behandlung von Schmerzsymptomatik eingesetzt wird. Der Unterschied zwischen TENS und EMS liegt in der Stromform. EMS ist so konzipiert, dass der Strom auf den Muskel wirkt und es zu einer Wiederholung von Kontraktions- und Entspannungsphasen kommt. Bei der TENS Anwendung kommt es zu einem konstanten Stromfluss, der sich bei richtiger Anwendung wie “Ameisenlaufen“ auf der Haut anspürt. Da es sich aber bei beiden Stimulationsarten um Reizstrom handelt, gibt es im Handel Kombinationsgeräte zu kaufen, die beide Arten im Programm führen.
Kann man mit einem TENS bzw. EMS Gerät wirklich Muskeln aufbauen?
Mit TENS und EMS Geräten kann Muskelaufbau unterstützt werden, da man eine unwillentliche Kontraktion der gewünschten Muskelpartien mittels Strom herbeiführen kann. Diese Muskelkontraktion ist aber nicht physiologisch oder funktionell, jedoch können tiefere und mehr Muskelfasern (höherer Prozentanteil) auf einmal dadurch kontrahiert werden. Gerade aus diesem Grund wird die Elektrosimulation von Muskeln auch besonders im Profisport als Zusatztraining genommen. Hier liegt auch das Schlüsselwort: Zusatz! Die Idee nur mit einem Gürtel um den Bauch geschnallt am Sofa zum gewünschten Six-Pack zu gelangen, ist leider eine utopische. Die Elektrostimulation sollte lediglich als Zusatz zu einem Trainingsprogramm und einer Ernährungsumstellung gesehen werden, wenn ein ästhetisches Ziel vorliegt. Die positive Wirkung von Reizstrom auf die Kraftentwicklung von Skelettmuskeln ist aber wissenschaftlich bewiesen.
Wie oft sollte man ein TENS Gerät anwenden?
Bei der Anwendungshäufigkeit des TENS Gerätes sollten Sie sich in erster Linie nach dem Behandlungserfolg richten. Solange Sie noch eine Schmerzlinderung durch den Reizstrom erfahren, gibt es keinen Grund längere Pausen zwischen den einzelnen Behandlungssitzungen einzuhalten. Die Häufigkeit der Anwendung wird auch unterschiedlich sein, wenn es sich um akuten oder chronischen Schmerz handelt. Bei akuter Schmerzsymptomatik kann man von einem schnelleren Abklingen der Schmerzen ausgehen, wobei bei chronischen Problemen der Anwendungszeitraum über Monate hinweg laufen kann. Hören Sie auf Ihren Körper und bei etwaigen Zweifeln über die Behandlungsfrequenz bei Ihrer persönlichen Krankengeschichte, suchen Sie bitte einen Arzt oder Physiotherapeuten zum Beratungsgespräch auf.
Warum gibt es TENS Geräte mit unterschiedlich vielen Elektroden?
Gewisse Körperflächen können besser mit 2 Elektroden und andere besser mit 4 Elektroden behandelt werden. Größere Flächen, wie zum Beispiel der Rücken oder der Oberschenkel, profitierten von der Anwendung von 4 Elektroden zur gleichen Zeit, da natürlich eine größere Abdeckung des Körperareals mit Stromfluss erreicht werden kann. Auch kann man mit 4 Elektroden beispielsweise zwei Stellen auf einmal bearbeiten, was natürlich eine enorme Zeitersparnis bedeuten kann. Zwei Elektroden sind bei kleinflächigeren Anwendungen zu bevorzugen, zum Beispiel bei der Stromtherapie an Ellenbogen- oder Handgelenk. Es gibt sogar 4-kanälige Stromgeräte, wo 8 Elektroden angeschlossen werden können. Es gibt also unterschiedlich viele Elektroden, um den Einsatz der Stromtherapie optimal auf den gewünschten Wirkungsort anpassen zu können.
Kann man ein TENS Gerät auch für die Behandlung von Migräne verwenden?
TENS wird auch zur Behandlung von Migräne verwendet, wobei die Dauerstimulation mittels Strom das Schmerzempfinden herabsetzen soll. Behandlungserfolge der anfallsartigen Kopfwehattacken mittels Reizstrom sind vielversprechend und auch in der Forschung wurde die positive Wirkung bereits nachgewiesen.
Benötigt man Kontaktgel für ein TENS Gerät?
Ob Sie Kontaktgel für Ihr TENS Gerät brauchen hängt davon ab, welche Elektroden Sie für Ihr Gerät auswählen. Bei den selbstklebenden Elektroden ist kein zusätzliches Kontaktgel von Nöten. Entscheiden Sie sich für Gummielektroden, dann muss ein elektrisch leitendes Gel zur Behandlung zwischen Haut und Elektrode aufgetragen werden.