Die Elektrotherapie Anwendungsgebiete sind sehr vielseitig. Sowohl in der Kosmetik, als auch im medizinischen Bereich für Stimmtherapie und Physiotherapie, findet Elektrotherapie viele Anhänger. Sogar in der Veterinärmedizin kommt sie immer mehr zum Einsatz. Die positiven Effekte sind unbestritten und wurden in unzähligen Studien belegt. Einige Elektrotherapie Anwendungsgebiete sind allerdings noch nicht bis ins Detail untersucht, aber negative Wirkungen sind, bei ordnungsgemäßer Handhabung, keine bekannt.
Hier in unserer Vergleichstabelle können Sie die besten Elektrotherapie Geräte direkt vergleichen und schnell und einfach eine Kaufentscheidung treffen.
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Alles zum Thema Elektrotherapie
Die verschiedenen Stromarten in der Elektrotherapie
Ein Grund, warum die Elektrotherapie Anwendungsgebiete so breit gefächert sind, ist die Vielzahl an unterschiedlichen Stromarten, die zu Therapiezwecken verwendet werden können. Je nach Indikation und Verwendungszweck kommt dann entweder Gleichstrom (Galvanisation) oder Wechselstrom zum Einsatz. Beim Gleichstrom fließt der Strom immer in dieselbe Richtung und es kommt zu einer sogenannten Ionenwanderung. Beim Wechselstrom wird die Flussrichtung ständig verändert. Bei den Wechselströmen unterscheidet man zwischen niederfrequenten (0-1000Hz), mittelfrequenten (1kHz-100kHz) und hochfrequenten Strömen (>100kHz).
Elektrotherapie Anwendungsgebiete:
- Elektrotherapie in Logopädie
Auch im Bereich der Stimmtherapie hat der Strom Einzug gehalten. Vor allem bei Indikationen wie Stimmlippenlähmung, funktionellen Stimmstörungen und Schluckproblemen, wird zum Elektrogerät gegriffen. Bei Stimmstörungen, die auf eine Funktionsschädigung von Nerven zurückzuführen ist, wird der Reizstrom dazu verwenden, den natürlichen Regenerationsprozess zu beschleunigen. Hierbei gibt es allerdings auch Limitationen: Bei vollständiger Durchtrennung eines Nervens (aufgrund einer OP oder eines Unfalls) kann die Elektrotherapie auch keine Wunder mehr vollbringen.
Gelähmte oder funktionseingeschränkte Muskulatur kann durch Reizstrom ebenfalls wieder angeregt werden. Optimaler Weise ist die Elektrotherapie als Zusatzbehandlung zu sehen, und sollte begleitend zur normalen Stimmtherapie mit dem Logopäden durchgeführt werden.
- Elektrotherapie Anwendungsgebiete in der Physiotherapie
In der Physiotherapie sind die Elektrotherapie Anwendungsgebiete besonders breit gefächert. Da mit Strom die Stoffwechselleistung des Körpers angeregt werden kann und es dadurch zu einer vermehrten Durchblutung im Anwendungsbereich kommt, eignet sich die Stromtherapie in vielen Fällen zur Unterstützung von Heilungsprozessen.
Besonders Häufig wird die Elektrotherapie bei peripher oder zentral bedingten Lähmungserscheinungen als Therapie angewandt. Dabei kann, aufgrund von einer Schädigung des Nervens oder gar aufgrund eines zentral gelegenen Problems im Rückenmark oder im motorischen Kortex im Gehirn, ein einzelner Muskel oder eine ganze Muskelgruppe nicht mehr willentlich angesteuert werden. Ist diese Schädigung nicht komplett und hat man Hoffnung auf die Regeneration der Nervenaktivität, dann ist die Elektrotherapie eine gute Möglichkeit um den Heilungsprozess von außen zu unterstützen. Es werden nieder- oder mittelfrequente Stromimpulse zur Behandlung verwendet und der Muskel wird von außen zu einer Kontraktion gezwungen. Bleibt ein Muskel über einige Zeit inaktiv, dann baut der Körper die Muskelmasse und Kraft sehr schnell ab. Dieser Prozess heißt Atrophie und Ihr kann mit der Muskelstimulation mittels Strom entgegengewirkt werden.
Zwei spezielle Fälle solcher Nervenschädigungen sind die Facialisparese und die Peroneuslähmung (Fußheberschwäche). Bei der Facialisparese kommt es zu einer halbseitigen Gesichtslähmung und es wurden gute Erfolge mittels Elektrotherapie in der Regeneration dieser Pathologie verzeichnet. Die Ursache dafür ist meist unklar, aber es handelt sich fast immer um eine nicht komplette Schädigung des Gesichtsnervs N. Facialis. Also gute Voraussetzungen für Elektrotherapie.
Bei der Peroneuslähmung ist der Peroneus-Nerv im Bein geschädigt und Betroffene können die Fußschaufel nicht mehr willentlich anheben. Eine solche Fußheberschwäche kann der Grund für ein deutlich erhöhtes Sturzrisiko sein, und schränkt dadurch die Lebensqualität der Patienten stark ein. Ebenso wie die Facialisparese, spricht dieses Krankheitsbild sehr gut auf Elektrotherapie an, vorausgesetzt dass der Nerv nicht vollständig durchtrennt wurde.
Auch nach Bandverletzungen oder Operationen wird der Reizstrom zur Muskelanspannung in der Rehabilitation verwendet. Übungen zur isometrischen (gleichbleibenden) Anspannung können hervorragend mittels Strom unterstützt werden, da besonders nach Operationen das Ansteuern von Muskelpartien etwas erschwert sein kann.
Elektrotherapie Anwendungsgebiete beinhalten auch die physiotherapeutische Behandlung von Inkontinenz. Diese basiert ebenso auf die, durch Stromimpulse hervorgerufenen, Muskelkontraktionen, aber diesmal im Beckenbodenbereich. Die Beckenbodenmuskulatur soll durch die Elektrotherapie dicker und funktionstüchtiger werden, was die unangenehmen Symptome der Inkontinenz stark verringert. Für die Anwendung in diesem Bereich gibt es im Handel, speziell geformte Elektroden zu kaufen.
Aber auch bei den Störungen des vegetativen Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus), welches die unbewussten Vorgänge vor allem im Innenlebend des Körpers steuert (Verdauung, Gefäßreaktionen, Hormonausschüttung), können damit behandelt werden. Durch Anwendung von niederfrequenten Stromimpulsen kann das vegetative Nervensystem angeregt oder auch beruhigt werden, je nach Anlage der Elektroden.
Gleichstrom, also galvanischer Strom, wird in der Physiotherapie auch dazu verwendet Arzneimittel mit elektrischer Ladung, schneller in den menschlichen Körper zu befördern. Durch die Ladung der Salbe wird eine Ionenwanderung vom Gleichstrom erzwungen. Positive Ladungen werden von der positiven Elektrode abgestoßen und so kommt das Arzneimittel schneller an den gewünschten Wirkungsort. Ein gutes Beispiel für ein solches Arzneimittel ist die entzündungshemmende Salbe Voltaren. Dieser Vorgang wird Iontophorese genannt und kann mittels einfachen Elektroden oder im Zwei-, Drei- oder Vierzellbad durgeführt werden.
Eines der wohl größten und erfolgreichsten Elektrotherapie Anwendungsgebiete ist die Behandlung von Schmerzsymptomatik jeglicher Art.
- Schmerztherapie
In der Schmerztherapie nimmt die Stromanwendung eine wahre Sonderstellung ein. Schmerzlinderung kann von Leidenden mittels portablen TENS oder anderen Stromgeräten, auch selbst zuhause erreicht werden. Das verleiht Patienten wieder etwas mehr Selbstbestimmtheit und kann zu einer wahren Steigerung der Lebensqualität führen.
Besonders weit verbreitet sind in unseren Breitengraden die Rückenschmerzen. Schmerzen im Rücken werden oft als der “Husten“ der Zivilisationsländer bezeichnet. Obwohl die Ursachen für diese Symptomatik sehr ernst sein können, wie zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall, sind oft auch keine strukturellen Gründe für die Schmerzen zu finden. Ob nun Entzündungen oder eine anderes strukturelles Problem vorliegen, ist in diesem Fall nicht so wichtig, da Strom in der Schmerztherapie keine Ursachen-, sondern eine Symptombehandlung ist. Das angenehme Kribbeln des Stroms “überschreibt“ quasi die unangenehmen Schmerzempfindungen und es kommt zu einer subjektiven Schmerzlinderung für den Betroffenen.
Oftmals sind Rückenschmerzen auch einhergehend mit einer Schwangerschaft, da sich die unterschiedlichen Gewebearten, in Vorbereitung auf die Geburt, erweichen. Bei einer Schwangerschaft ist die Anwendung von Elektrotherapie aber eigentlich kontraindiziert und sollte nur in gewissen Fällen unter Anleitung von ausgebildetem Fachpersonal (Arzt oder Physiotherapeut) angewendet werden. In diesem Fall sollten Sie also bitte den eigenständigen Griff zum Stromgerät zuhause unterlassen.
Besonders bei chronischen Krankheitsbildern ist die Schmerzlinderung mittels elektrischen Stroms sehr beliebt. Dazu gehören beispielsweise Pathologien wie Rheuma oder Migräne. Betroffene können bei einem akuten Schub ihrer Krankheit, selbst Schmerzlinderung mittels Elektrotherapie herbeiführen. Ob Knie-, Fußgelenk- oder Schulterschmerzen durch den rheumatischen Schub entstehen ist dabei völlig gleichgültig, Elektroden sind schnell angebracht und der Erkrankte kann sich mit Medikamenten und Strom gut selbst helfen.
Schulterbeschwerden oder andere Gelenksschmerzen können natürlich auch andere Ursachen als Rheuma haben. Bei einer Zerrung oder einer Sehnenentzündung beispielsweise, ist die Anwendung von Strom mit einem TENS Gerät gleich doppelt wirksam. Einerseits wird der Schmerz gelindert, aber zusätzlich unterstützen die Mehrdurchblutung und die gesteigerte Stoffwechselleistung im behandelten Gebiet, noch die natürliche Heilung.
- Elektrotherapie Anwendungsgebiete: Tiere
Wie bereits anfänglich erwähnt findet der Strom auch langsam Einzug in die Veterinärmedizin. Indikationen für Elektrotherapie für Hunde, Katzen und Co., sind ähnlich wie beim Menschen. Hauptsächlich wir sie zur Schmerzlinderung angewandt. Leidet Ihr vierbeiniger Freund beispielsweise an Arthrose, muskulären Verspannungen oder gar an neurologischen Problemen, dann kann die Elektrotherapie auch für Ihr Haustier als Therapie verwendet werden.
- Elektrotherapie in der Kosmetik
Im Bereich der Schönheitsbehandlung findet der Strom ebenso seine Existenzberechtigung. Besonders galvanischer Strom wird oft in Kosmetikstudios eingesetzt. Galvanisation wird beispielsweise zur Verringerung von Falten im Gesicht angewendet und wird auch eingesetzt, um unerwünschtem Haarausfall entgegenzuwirken. Auch in der Behandlung von Cellulite, das für viele Frauen ein leidiges Thema darstellt, versprechen einige Anbieter gute Erfolge mittels Elektrotherapie. Allerdings gibt es für diese Wirkung noch keinen wissenschaftlichen Beleg.
Ein weiteres leidiges Thema für Betroffenen ist krankhaftes Schwitzen. Die ständigen Schweißflecke unter den Achseln und am Rücken, können für Menschen richtig unangenehm werden. Obwohl Elektrotherapie nicht für alle Formen des krankhaften Schwitzens eine geeignet Therapieform ist, verspricht sie in einigen Fällen gute Behandlungsergebnisse. In der Therapie werden kugelförmige Schwammelektroden unter den Achseln platziert und Gleichstrom wird angewandt. Obwohl die Wirkungsweise nach wie vor nicht gänzlich geklärt ist, geht man davon aus, dass es zu einer Blockierung der Schweißdrüsen aufgrund der, bei Gleichstrom entstehender, Ionenwanderung kommt.
Es scheint der Vielseitigkeit dieser Therapieform kaum Grenzen gesetzt zu sein, jedoch sollte man sich immer von Fachpersonal anleiten lassen, wenn man mit Elektrotherapie beginnen möchte. Besonders bei komplexeren Krankengeschichten sollte unbedingt ein Physiotherapeut oder Arzt die Therapie begleiten. In den meisten Fällen sollte der Strom auch optimaler Weise nur als Zusatztherapie in einem Interdisziplinären Behandlungsplan gesehen werden. Probleme mit Depressionen, Migräne oder Rheuma sollten auf jeden Fall von Spezialisten mitbetreut werden. Elektrotherapie Anwendungsgebiete sind umfangreich und die Forschung entwickelt sich glücklicherweise immer weiter.