TENS ist ein Akronym für Transkutane Elektrische Nervenstimulation. TENS-Therapie ist grundsätzlich bei vielen Erkrankungen, die mit Schmerzen einhergehen, einsetzbar, und stellt eine Form nicht invasiver und nicht medikamentöser Behandlung dar. Das TENS Gerät setzt mithilfe von Elektroden geringe elektrische Impulse an unterschiedliche Stellen des Körpers, in der Wehen Therapie z. B. auf dem oberen Rücken. Diese Impulse fördern die Ausschüttung körpereigener Glückshormone und hemmen gleichzeitig die Weiterleitung der Schmerzreize ans Gehirn. Die Behandlung fördert außerdem die Durchblutung und die Wärmebildung. Die Verwendung der TENS Therapie kann die Geburt folglich allgemein erleichtern.
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Wer stellt die TENS Geräte her und wo kann man diese erwerben?
Ein TENS Gerät zur Linderung der Wehen- und Geburtsschmerzen kann in darauf spezialisierten Fachgeschäften erworben werden, z. B. über die Internetseite geburts-tens.de, in Sanitätshäusern und Geschäften für Medizinprodukte, z. B. Trendmedic, in Apotheken oder im Onlinehandel, z. B. über Amazon. Als Zubehör erwirbt man meist Elektroden und Batterien. Ein TENS Gerät für die Geburt ist in der Regel sehr günstig: Es kostet circa 100 Euro.
Wofür wird das TENS Gerät während der Geburt verwendet und wie kann man von seiner Wirkung profitieren?
Das TENS Gerät bietet eine angenehme und nebenwirkungsfreie Alternative zur klassischen medikamentösen Schmerztherapie. Der Wehenschmerz, so unangenehm er sein mag, erfüllt eine Funktion: Die phasenweise Kontraktion und die darauf folgende Entspannung der Gebärmutter dienen dazu, das Baby und die Mutter auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten. Dieser Prozess sollte nicht beschleunigt werden, da dies Stress für Mutter und Kind bedeutet und sich negativ auf die Gesundheit der Mutter auswirken kann. Die Anwendung des TENS Gerätes kann eine natürliche Geburt ermöglichen und dennoch Schmerzen, Stress und Angst reduzieren.
Die Erfahrungen mit der TENS Therapie zur Unterstützung der Geburt sind vielfältig. Manche Frauen sind froh, dass die Schmerzspitzen weniger schlimm ausgefallen sind. Manche sagen, dass der Schmerz nur leicht reduziert wurde. Manche schwören auf TENS, da es ihnen eine relativ angenehme Geburt ermöglicht hat.
Wie wird TENS angewendet und was muss man beachten?
Die Frau muss die 37. Woche der Schwangerschaft beendet haben, um TENS Therapie anwenden zu können.
Am besten beginnt man schon in der so genannten Latenzphase der Geburt. Ein vorausschauendes und gut geplantes Schmerzmanagement kann den Schmerz am effektivsten bekämpfen. Dies ist die mit Abstand längste Phase der Geburt, in der die Wehen bereits einsetzen, der Muttermund allerdings noch nicht offen ist. Während der Geburt selbst gibt es die so genannte Wehenpause, die weitestgehend schmerzfrei verläuft, und eine Wehenphase. In der Wehenpause wird die Endorphin Ausschüttung angeregt und die Stromstöße sind minimal: Die Gebärende kann sich ausruhen und Kraft für die Wehenphase sammeln. In der ausgesprochen schmerzhaften Wehenphase arbeitet das TENS Gerät intensiver, indem es die Weiterleitung der Schmerzsignale an das Gehirn hemmt und den Schmerz dadurch lindert.
Das Gerät ist nicht schwer zu bedienen: Wichtig ist vor allem eine richtige Platzierung der Elektroden. Diese dürfen auf keinen Fall am Bauch oder unterem Rücken angebracht werden, da sie die Wehen verstärken oder auslösen können. Bei unerwarteten Kontraktionen sollte man die Behandlung immer abbrechen. Lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihres TENS Gerätes sorgfältig durch und testen Sie das Gerät vor der Anwendung. Die meisten Geräte verfügen über unterschiedliche Stärkestufen, zwischen denen Sie variieren können, je nach Schmerzintensität. Das Elektroden des TENS Gerätes müssen nach jeder Anwendung mit lauwarmem Seifenwasser gereinigt werden, das Gerät darf jedoch nie ins Wasser getaucht werden. Ebenso dürfen Sie das Gerät nicht eigenständig öffnen, da sonst die Garantie erlischt.
Kontraindikationen einer TENS Therapie sind:
- ein Herzschrittmacher
- Epilepsie
- eine Frühschwangerschaft
- Herzrhythmusstörungen und Erkrankungen des Herzmuskels
Was sind mögliche Vor- und Nachteile der TENS Therapie bei der Geburt?
TENS Geräte für die Geburt sind bei richtiger Anwendung weitestgehend nebenwirkungsfrei. Außerdem kann sie jederzeit risikolos abgebrochen und beendet werden, was einen weiteren Vorteil gegenüber der medikamentösen Schmerztherapie darstellt.
Zu bedenken ist allerdings, dass die elektrischen Impulse zur Erschöpfung der Muskeln führen können.